22. September 2016
Interlaken. Ein ganz besonderes Erlebnis für jeden Läufer ist die Teilnahme am Jungfrau-Marathon in der Schweiz. Unter den 4.000 Athleten aus 62 Ländern waren in diesem Jahr zwei Läufer der LG Wittgenstein: Werner Stöcker und Thorsten Schmidt aus Erndtebrück hatten sich mit diesem Lauf hohe Ziele gesteckt, die in jeder Hinsicht erfüllt und weit übertroffen wurden.
„Die Atmosphäre und das Panorama von Eiger, Mönch und Jungfrau – das ist einfach einzigartig“, schwärmt Werner Stöcker von dem Bergmarathon in Interlaken. „Unter den Läufern sagt man, es sei der schönste, aber auch härteste Marathon in Europa – und das zu Recht.“ Denn es war Alpen-Lauf-Genuss und Abenteuer zugleich.
Interlaken (566 m) liegt zwischen Brienzer See und Thuner See und dient vielen Urlaubern als Sprungbrett nach Grindelwald und Lauterbrunnen, vor allem aber zur Bahn auf das Jungfraujoch, wo auf 3.454 Metern Höhe der höchste Bahnhof Europas liegt.
Der Startschuss zum diesjährigen Jungfrau-Marathon fiel am 10. September um 9 Uhr im Zentrum von Interlaken. Ein riesiges Aufgebot von Fahnenschwenkern und Alphornbläsern schickte die 4.000 Läuferinnen und Läufer auf die 42,195 Kilometer lange Strecke hinauf zur Kleinen Scheidegg auf 2.100 Metern Höhe.
Unter dem blauen Himmel waren die schneebedeckten Berge und tapferen Athleten an diesem Tag stets von der Sonne beschienen. Viele Zuschauer säumten die Wege und sorgten mit Blasmusik und Kuhglocken für hervorragende Stimmung. Nach einer 3-km-Runde durch Interlaken führte die Strecke zum Ufer des Brienzer Sees über rustikale Holzbrücken, entlang an schmucken Blumengärten, schönen Häusern und Obstwiesen. Das kühle Wasser aus den Brunnen am Wegesrand bot eine willkommene Abkühlung. Vorbei ging es am Staubbachfall, hinein ins Tal, bergab zum Fluss und wieder Richtung Lauterbrunnen.
Ab Kilometer 25,5 folgten harte 500 Höhenmeter auf nur sechs Kilometern unter lautstarker Begleitung einer Endlosschleife mit Pink Floyds „Another Brick in the Wall“. Und irgendwie ging es immer wieder voran. Zunächst nach Wengen, dann folgten weitere wunderschöne Kilometer. Mit Blick auf die Gletscher der Jungfrau führte die Strecke weiter bergauf, auch vorbei am Dudelsackspieler auf der Moräne. Bei Kilometer 41 war der höchste Punkt der Strecke auf 2.205 Metern erreicht. Auf den letzten 1,2 Kilometern ging es über Steine und Felsen gut 100 Meter bergab. Jubel, Trubel, Kuhglockenklang – alle Finisher waren überwältigt von einem großen Glückgefühl!
Schnellster Mann des Tages war der Schotte Robbie Simpson mit einer Zeit von in 3:00:11 Stunden. Berglauf-Weltmeisterin Martina Strähl stellte mit ihrer Zeit von 3:19:15 Stunden gar einen neuen Streckenrekord auf.
Auch die Wittgensteiner erreichten überglücklich das Ziel: Werner Stöcker belegte mit seiner Zeit von 5:15:54 Stunden bei 36 Startern in der Altersklasse M70 sogar einen hervorragenden 3. Platz (Gesamt: Platz 1.225). Thorsten Schmidt lief in 5:30:40 Stunden in der Altersklasse M45 auf Rang 288 und kam insgesamt als 1.588. Läufer ins Ziel. Die beiden Athleten aus Erndtebrück haben sich damit einen lang ersehnten Traum erfüllt: „Es war einfach großartig!“