18. Juli 2020
Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen – das dachten sich auch die Vereine im benachbarten Siegerland im Hinblick auf das aktuelle, recht überschaubare
Wettkampf-Angebot für die Leichtathleten. So stellt die LG Kindelsberg am kommenden Wochenende in der Stählerwiese eine Veranstaltung auf die Beine, allerdings nur für die eigenen Sportler. Auch
die Verantwortlichen des CLV Siegerland e.V. hatten sich Gedanken gemacht und kurzerhand das erste Wilnsdorfer Hochsprung-Meeting ins Leben gerufen. Beide Ausrichter hatten im Vorfeld ein eigenes
Hygienekonzept erarbeitet.
In Wilnsdorf fand am 18.07.2020 ein gut organisierter Einladungswettkampf statt, der sich ausschließlich an den Kreis Siegen-Wittgenstein richtete, um den
heimischen Leichtathleten eine Startmöglichkeit im Hochsprung zu bieten. Für die LG Wittgenstein gingen zwei Sportler an den Start. Beide erzielten tolle Ergebnisse und stellten neue
Bestleistungen auf.
Als erster war Lukas Kasusch an der Reihe. Bei 1,23 m stieg er am Samstag Nachmittag in den Wettbewerb der M14 ein. Er konnte die guten Trainingseindrücke
bestätigen und sogar noch einen oben drauf setzen: Mit 1,47 m pulverisierte er seine persönliche Bestleistung, die bis dahin bei 1,36 m lag. Belohnt wurde sein Einsatz mit Platz zwei in der
Endabrechnung. "Ein sehr guter Wettkampf von Lukas. Dass er hier einen neuen Hausrekord aufstellen würde, hatten wir schon auf der Rechnung", so das positive Fazit seiner Trainerin Lisa
Hackler
Elias Connor Dickel (MJU18) hingegen setzte seine enorme Sprungkraft fast schon spielerisch ein und dominierte das Geschehen im Höhwäldchen nach Belieben. Er
startete bei 1,72 m und meisterte bis einschl. 1,88 m mühelos alle Sprünge im ersten Versuch. Jetzt fehlten nur noch zwei Zentimeter, um seine persönliche Bestleistung von 1,90 m einzustellen,
die er letztes Jahr beim Ländervergleichskampf in NL-Enschede aufgestellt hatte. Doch auch über die 1,92 m floppte er ohne Fehlversuch und stellte eine neue pB auf. Das sollte aber noch nicht das
Ende der Fahnenstange gewesen sein. Mit übersprungenen 1,95 m im zweiten Anlauf sicherte er sich direkt die Qualifikation für die Deutschen Meisterschaften Anfang September 2020 in Heilbronn
(dort darf er nach dem tollen Abschneiden in Bremen im vergangenen Jahr prompt das zweite Mal teilnehmen). Elias zeigte sich weiter angriffslustig und ließ beeindruckende 1,98 m auflegen, die für
ihn auch keine Hürde darstellten. Erst bei 2,01 m war dann doch die Luft raus, aber der Jubel beim Athleten und seinem Trainer dagegen unglaublich groß! Abgerundet wurde sein perfekter Tag mit
einem hübschen Pokal für die mit Abstand beste Leistung des Tages.
"Elias ist heute in seiner eigenen Liga gesprungen und zeigte eine atemberaubende Flugshow! Mit diesem grandiosen Ergebnis hatte keiner von uns gerechnet. Es freut
mich besonders für ihn, dass er die Quali für die Deutschen in der Tasche hat, mit der wir schon etwas geliebäugelt haben, um ehrlich zu sein. Das wird in Heilbronn eine spannende Kiste werden!"
so sprudelte es aus Bernd Walter heraus, der sich sichtlich beeindruckt zeigte
Abschließend schickte er noch einen Gruß Richtung Siegerland: "An dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an Armin Kring, der sich für das Hochsprung-Meeting
eingesetzt und uns diese Möglichkeit geschaffen hat!"